Im Test: CHUWI LarkBox – der wohl kleinste Computer der Welt

Ursprünglich als Crowdfunding-Projekt auf Indiegogo gestartet, gibt es nun den CHUWI LarkBox auch bei den gängigen China-Händlern zu kaufen. Neben dem extrem kompakten Gehäusedesign hat der Mini-Rechner allerdings auch einige Nachteile, diese beleuchten wir im folgenden Beitrag. Dennoch könnte das Gerät für einige Anwendungszwecke eine sehr gute Lösung darstellen.

Inhaltsverzeichnis

Technische Daten

Bevor wir auf weitere Details eingehen, möchten wir uns zunächst einmal auf die technischen Spezifikationen konzentrieren, diese haben wir euch nachfolgend in unserer Tabelle aufgelistet:

Hersteller:CHUWI
Modell:LarkBox
Prozessor:Intel Celeron J4115 (Quad-Core, bis zu 2,5 GHz)
Grafik:Intel UHD-Grafik 600
Arbeitsspeicher: 6 GB LPDDR4
Speicher:128 eMMC + m.2 SATA Slot
Drahtlose Funkverbindungen:AC-WLAN 2,5 & 5 GHz, Bluetooth 5.1
Features:microSD-Kartenleser
Anschlüsse:USB-C (Nur Strom), 2x USB 3.0, HDMI, Kopfhöreranschluss
Stromversorgung:24 Watt USB-C Netzteil (beiliegend)
Abmessungen:61 x 61 x 43 mm (ohne Netzteil)
Gewicht:127 Gramm (ohne Netzteil)

Design

Das Gehäuse ist in schwarzem Kunststoff gehalten und verfügt an der Oberseite über etliche Luftauslässe für eine bessere Kühlung. Wie man am oberen Bild schon erkennen konnte passt die CHUWI LarkBox problemlos in eine Handfläche und eignet sich daher optimal für die flexible Montage hinter dem Flachbildmonitor oder am Heimkino-System. An der Unterseite sind dementsprechend auch zwei Gewinde verbaut um den Rechner fast überall anbringen zu können.

Erstaunlicherweise bringt der Mini-Rechner sogar mehr Anschlüsse als ein aktuelles MacBook Air mit sich und bietet euch damit etwas mehr Flexibilität. Außerdem lässt sich der interne Speicher noch selbst aufrüsten, dies ist bei Apple-Geräten ja auch schon seit einiger Zeit nicht mehr möglich… .

Nachteile

Einer der größten Nachteile der CHUWI LarkBox dürfte wohl der verbaute USB-C Port sein, über diesen ist keinerlei Datenübertragung möglich und dient ausschließlich als Stromversorgung, warum sich der Hersteller für diesen Schritt entschieden hat ist daher äußert unverständlich.

Weiterhin sollte man nicht zu geräuschempfindlich bei dem Mini-Rechner sein, durch den kleinen Formfaktor muss der Lüfter fast im Dauerbetrieb arbeiten um die Abwärme ableiten zu können. Dies ist jetzt zwar nicht extrem nervig, allerdings kann man diesen dennoch recht gut hören, sobald man sich in der Nähe aufhält.

Durch den verbauten Intel Celeron Prozessor eignet sich der CHUWI nur für normale Office-Aufgaben oder fürs Internet surfen. Aufwendigere Aufgabengebiete (Videoschnitt, Gaming und Co.) können aufgrund der niedrigen Rechenleistung nicht mit dem Mini-Rechner bewältigt werden und würden in einer Ruckelorgie ausarten.

Ein weiterer Negativpunkt ist die geringe Port-Ausstattung, es stehen lediglich zwei USB-Anschlüsse bereit um zusätzliche Geräte anzuschließen, weiterhin kann nur ein Monitor an den Rechner gestöpselt werden, eine Dual-Screen Nutzung ist damit also nicht möglich. Die Anbindung ans Internet erfolgt außerdem ausschließlich über das integrierte WLAN-Modul, über einen Ethernet-Anschluss verfügt der Mini-PC also ebenfalls nicht. Teilweise können wir das aufgrund der geringen Baugröße auch nachvollziehen, dennoch wären mehr Anschlussmöglichkeiten natürlich besser gewesen, da so selbst beim USB-Port oftmals auf einen zusätzlichen Hub zurückgegriffen werden muss.

Vorteile

Nachdem wir uns im vorherigen Abschnitt erfolgreich über den Rechner ausgekotzt haben, möchten wir nun auch auf die Vorteile des Geräts eingehen: Wie bereits erwähnt kann der CHUWI LarkBox vor allem durch seine kompakte Abmessungen von lediglich 61 x 61 x 43 Millimeter und durch sein niedriges Gewicht von lediglich 127 Gramm punkten. Damit lässt sich der Computer natürlich auch in einer kleineren Tasche verstauen und so problemlos mitnehmen.

Weiterhin gefällt uns die verbaute Hardware, zwar ist der Intel Celeron nicht besonders schnell, dennoch hat CHUWI dem Mini-PC stolze 6 Gigabyte LPDDR4-RAM spendiert. Dieser dient nicht nur als Arbeitsspeicher, sondern wird auch von der Intel HD Grafik als Grafik-RAM genutzt. Im inneren steckt zudem ein fest verbauter EMMC-Speicher mit 128 Gigabyte, zusätzlich ist allerdings auch ein freier M.2 SATA-Steckplatz für eine SSD vorhanden. Speicherplatztechnisch ist der Rechner somit auch für die Zukunft noch gut gerüstet. Apropos Speicher, die LarkBox kann auch mit einem integrierten micoSD-Kartenleser aufwarten. Dadurch ist es unkompliziert möglich weiteren Speicher dem Gerät hinzuzufügen ohne das Gerät öffnen zu müssen.

Der HDMI-Ausgang kann Display’s mit bis zu 4K und 60 Herz bespielen und könnte sich damit auch als Zuspielquelle für das Heimkino-System gut eignen. Im Rechner ist zudem ein WiFi-AC-Modul mit 5 GHz Unterstützung verbaut, damit lassen sich auch größere Videodateien problemlos über das Heimnetz streamen. Neben WLAN ist auch Bluetooth 5.1 integriert um etwa kabellose Tastaturen, Computermäuse oder Bluetooth-Kopfhörer ansteuern zu können.

Die CHUWI LarkBox basiert auf einem x86 Intel Prozessor und kann somit, anders als viele Konkurrenz-Systeme, auch Windows 10 ausführen. Bastelcomputer wie der Raspberry Pi sind dagegen auf Linux begrenzt uns spielen damit in einer komplett anderen Klasse. Durch die Windows-Unterstützung habt ihr dagegen den Vorteil auf bekannte Office-Software von Microsoft zurückzugreifen oder die kompakte PC-Box als extrem kleiner Ansteuerungsrechner mit Windows-Programmen zu nutzen.

Performance

Bevor wir uns dem Ende nähern, möchten wir euch hier noch einige Informationen zu der eigentlichen Performance des Geräts auflisten. Der bereits integrierte eMMC Speicher der CHUWI LarkBox ist zwar nicht mit der Geschwindigkeit moderner SSD’s vergleichbar, dennoch wesentlich schneller als normale mechanische Festplatten. Die Schreibgeschwindigkeit liegt bei etwas über 100 Megabyte pro Sekunde, die Lesegeschwindigkeit bei über 300 Megabyte pro Sekunde. Wer mehr Speed benötigt sollte also auf den freien m.2 Slot zurückgreifen um dort eine eigenständige SSD nachzurüsten, dort sind allerdings nur SATA- und keine NVMe-SSD’s möglich.

Der Intel Celeron J4115 kommt beim CPU Mark auf 2761 Punkte und liegt damit auf dem Niveau eines AMD FX-4100 Quad-Core Prozessors. Bei dauerhafter Vollauslastung kann die Kühlung leider nicht mehr genug Wärme abführen, sodass sich der Rechner nach einiger Zeit etwas heruntertakten muss. Normale Office- oder Internet-Tasks sind dagegen ohne weitere Probleme möglich, wer dagegen mehr Power benötigt sollte sich alternativ vielleicht bei den Intel NUC’s* umsehen.

Fazit

Kommen wir nun zu unserem Schlussfazit, der CHUWI LarkBox ist sicherlich nicht für jeden geeignet. Dennoch können wir uns einige Anwendungsfälle vorstellen wo dieser Mini-Rechner durchaus punkten kann. Solltet ihr lediglich Office-Aufgaben erledigen, etwas im Internet surfen und ab und zu mal ein weniger aufwändiges Programm starten wollen so eignet sich dieser perfekt dafür. Wer den Mini-PC dagegen für Bildbearbeitung, Videoschnitt oder gar Gaming nutzen möchte, sollte sich eindeutig nach einem leistungsstärkeren Computer umsehen, da diese Einsatzbereiche den Rechner total überfordern würden.

Zugreifen sollten also nur Gelegenheitsnutzer, oder Personen die hauptsächlich ein wenig im Internet surfen und Office-Programme bedienen möchten. Auch als Hobby-Computer für den Webserver-Betrieb oder z.B. für die CNC-Fräsenansteuerung kann die CHUWI LarkBox gut geeignet sein. Preislich ist das Gerät meist für etwa 190 Euro erhältlich und kann bei den gängigen China-Shops bestellt werden, als Versandart solltet ihr wie immer die Priority-Methoden wählen, da damit keine Zoll- oder Einfuhrgebühren für euch anfallen.

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